Geothermie in Waldsee

Worum geht’s?


Im Norden von Waldsee am Wolfgangsee plant die Firma Geopfalz – ein Zusammenschluss der Stadtwerke Speyer und Schifferstadt – ein großtechnisches Tiefengeothermieprojekt.
Geplant sind Bohrungen bis zu
3.500 Metern Tiefe, um heißes Tiefenwasser zu fördern und zur Wärmeerzeugung zu nutzen.
Die Anlage soll direkt auf der
Waldseer Gemarkung errichtet werden – nur wenige Meter von ersten Wohnhäusern entfernt.
Das Projekt ist Teil eines regionalen Versorgungsplans, soll aber
zunächst vor allem Speyer und Schifferstadt mit Wärme beliefern.
Für Waldsee als Standortgemeinde bringt das Projekt
erhebliche Auswirkungen – aber bislang keine gesicherten Vorteile.


Ihr Haus liegt näher dran, als Sie denken.


Was wir kritisieren:

1. Zu nah an der Wohnbebauung

Der geplante Bohrplatz liegt direkt gegenüber ersten Wohnhäusern – und nur 400–500 Meter  vom Haupwohngebiet entfernt.

Das offizielle Mediationsverfahren Vorderpfalz empfiehlt mindestens 1 km Abstand, z. B. zum Schutz vor Lärm, Erschütterungen und psychischer Belastung durch den 24 Stunden Betrieb.

👉 1 km Entfernung reicht nur bis zum Eiscafé Dolomiti  – das heißt: ein großer Teil des Orts ist unmittelbar betroffen.


2. Risiken ohne unabhängige Prüfung

Es gibt keine neutralen Gutachten zu Erdbebenrisiken, Korrosion oder Grundwasserbeeinflussung.

Andere Geothermieprojekte im Oberrheingraben (z. B. Landau, Basel, Vendenheim) haben gezeigt: Schäden sind real – auch in Nachbargemeinden.

Das Projekt in Waldsee ist Teil des agEnS-Forschungsverbunds – ein Pilotprojekt ohne Betriebserfahrung, also mit besonderem Risiko.

Die Bohrung liegt in unmittelbarer Nähe zum Wolfgangsee und der Schlicht, sollte es zum Störfall kommen sind die Folgen für das Ökosystem unabsehbar. Direkt angrenzend wird auch das Trinkwasser für Waldsee gefördert und die Anlage liegt zudem in einem Landschaftschutz- und Hochwasserrisikogebiet.


3. Keine sichtbaren Vorteile für Waldsee

Die erzeugte Wärme soll zunächst nur nach Speyer und Schifferstadt fließen.
Für Waldsee gibt es
keine sichtbaren Vorteile – nur vage Zusagen, eventuell Nutzung der „Rücklaufwärme“ in der Zukunft.
👉 Waldsee ist
nicht gleichberechtigter Partner, trägt aber alle Risiken.


4. Kaum Transparenz

Die Beratungen zur Geothermie fanden bisher ausschließlich im nicht-öffentlichen Teil des Gemeinderats statt. Eine öffentliche Information oder Diskussion war bislang nicht möglich – obwohl das Thema den gesamten Ort betrifft.
Viele Bürger wurden
nicht aktiv informiert, Präsentationen sind nicht frei zugänglich.
👉 Ende Juli 2025 wissen
viele im Ort noch immer nichts vom geplanten Bohrplatz. In den Zeitungsberichten oder aktuellen Amtsblatt wird nur vom Bohrlandepunkt (Ende der Bohrung im Untergrund) gesprochen, welcher nicht dem Bohrstandort entspricht.


5. Hoher Zeitdruck – keine echte Beteiligung

Die Planung schreitet schnell und still voran: Bevor die Öffentlichkeit vor Ort vollständig informiert und einbezogen wurde.
Das widerspricht klar den Standards aus dem
Mediationsverfahren Vorderpfalz, das frühe, faire Bürgerbeteiligung fordert.
👉 Wir erleben bislang
kein Verfahren im Sinne der Bürger – sondern ein Projekt mit vielen offenen Fragen und ohne alternative Standorte welche nicht zur Diskussion stehen.

Was kann ich tun?


Kommen Sie zur Infoveranstaltung!

Fragen stellen. Meinung sagen. Nachbarn mitbringen.

Nur wer sich informiert, kann mitentscheiden.


Termin: 01.09.2025, Kulturhalle Waldsee